Hauptbereich
Durch die Wiedergründung des Zweckverbandes für Wasserversorgung Federseegruppe, wurde festgelegt, dass dieser die beiden Mitgliedsgemeinden (Bad Buchau und Kanzach) mit Trink- und Nutzwasser versorgt und die dazu erforderlichen Wasserversorgungsanlagen betreibt. Für das Verbandsgebiet beträgt die gelieferte Trinkwassermenge, im Durchschnitt seit mehreren Jahren, etwa 350.000 m³ pro Jahr.
Gewinnung
Die Gewinnung des Rohwassers erfolgt im Sattenbeurer Feld, wie der Name schon sagt, nahe Sattenbeuren. Schon in den 1950’Jahren wurde fast 40 Jahre lang Wasser aus einem Schachtbrunnen (Brunnen II) gefördert, dieser musste jedoch aufgrund der hohen Nitratbelastung 1989 stillgelegt werden. Seit mehr als 50 Jahren (1964) wird aus zwei Brunnen (Brunnen I & III, Bohrbrunnen) etwa 90% der Gesamtwassermenge gefördert. Der Anteil von Brunnen I beträgt ca. 60% und der von Brunnen III etwa 30%. 1989 wurde zudem ein Tiefenbrunnen erschlossen, der Anteil dieses Brunnens beträgt jedoch nur ca. 10% der Gesamtfördermenge. Da es sich bei diesem Wasser um Mineralwasserqualität handelt, wurde aufgrund des hohen Verschleißes der Pumpenbauteile, aber auch zur Schonung des Vorkommens, die Fördermenge reduziert.
Brunnen I & III bilden das Rückgrat der Wasserversorgung des Zweckverbandes Federseegruppe.
Verbundleitung
Als ein interkommunales Projekt zwischen der Stadt Bad Schussenried und dem Zweckverband Federseegruppe ist ein zweites Standbein, eine Verbundleitung zwischen den beiden Wasserversorgern, geschaffen worden. Die Länge dieser PE-Kunststoffleitung beträgt etwa 760 Meter und misst einen Durchmesser von 180 Millimetern. Mittels Mess-, Steuer- und Regelungstechnik kann im Notfall Rohwasser zwischen den beiden Partnern bereitgestellt werden. Aber auch im täglichen Betrieb erfolgt ein Wasseraustausch, dies geschieht vor allem hinsichtlich der Wasserhygiene.
Förderung
Das Rohwasser wird über zwei Druckleitungen (DN300 und DN200) aus dem Sattenbeurer Feld auf die Kappeler Höhe (Hochbehälter Diebstock) zur Aufbereitung und Speicherung gepumpt. Die Entfernung beträgt etwa 4 km.
Aufbereitung
Die Aufbereitung des Rohwassers erfolgt im Hochbehälter Diebstock auf der Kappeler Höhe. Das Rohwasser aus den Bohrbrunnen I und III wird nicht gefiltert und bedarf keiner Aufbereitung. Hingegen muss das Tiefenwasser aus dem Molassebrunnen, über einen mehrschichtigen Sandbettfilter geschickt. Die wasserchemische Zusammensetzung dieses Wassers, macht es notwendig, Eisen- und Mangananteile mittels Luftoxidation zu reduzieren. Diese würden sonst schon in geringen Konzentrationen Ablagerungen in den Rohrleitungen verursachen. In einem Mischreaktor werden das aufbereitete Tiefenwasser und das Rohwasser aus den beiden Brunnen gemischt und abschließend in einer UV-Anlage desinfiziert. Das gesamte Reinwasser, aus allen drei Brunnen, wird anschließend in den beiden Behälterkammern des Hochbehälters gespeichert und als Trinkwasser, an die Verbandsgemeinden Bad Buchau und Kanzach, abgegeben.
Speicherung
In zwei bewachsenen Hochbehältern auf der Kappeler Höhe erfolgt die Speicherung des Trinkwassers. Das gesamte Fassungsvermögen beträgt ca. 1.160 m³
Behälterkammer I: 640 m³
Behälterkammer II: 520 m³
Dies entspricht einer Versorgungsmenge des gesamten Verbandsgebietes von etwa 1,5 Tagen.
Verteilung
Drei Fallleitungen versorgen die Verbandsmitglieder, wobei eine Rohrleitung die Gemeinde Kanzach versorgt. Eine zweite Fallleitung versorgt den Teilort Kappel, die dritte Fallleitung speist Bad Buchau mit Trinkwasser. Die Gesamtlänge der Fallleitungen in die drei Versorgungszonen beträgt etwa 8 km. Die Zuständigkeit und Unterhaltung der Rohrleitungen des Zweckverbandes endet an dem ersten Schacht vor den jeweiligen Ortsnetzen. Die Netzlänge der Versorgungsgebiete Kappel und Bad Buchau beträgt ca. 29 km, für Kanzach beträgt diese ca. 8,5 km.
Wasserverluste
Die jährlichen Wasserverlustmengen, für Bad Buchau und Kappel, sind in den vergangenen Jahren Schwankungen zwischen 6,48 % im Jahr 2011 und 25,57 % im Jahr 2013 unterlegen. Seit 2014 erfolgte eine kontinuierliche Verbesserung hinsichtlich der Wasserverluste. Vor allem seit dem Jahr 2020 (2,17 %) und auch 2022 (3,75 %) und 2023 (2,17 %) sind hier deutliche Reduzierungen zu erkennen.
Zu erwähnen ist, dass keine großen Rohrbrüche und vor allem keine langfristigen Rohrbrüche zu verzeichnen waren. Das Betriebspersonal hat diese umgehend behoben. Der Wasserverlust [bestehend aus echten Verlusten (Rohrnetzverluste) und scheinbaren Verlusten (Messfehler und nicht gemessener Verbrauch bzw. Gemeinverbrauch)] erreicht, in dem Betrachtungszeitraum von 2010 bis 2023, einen prozentualen Durchschnittswert von 11,69 %, was einem spezifischen Wasserverlust von 0,14 m³/km*h entspricht.
Wird nur der Zeitraum der vergangenen 5 Jahre (2019 bis 2023) betrachtet, stellt sich ein prozentualer Durchschnittswert von 4,62 % ein, dies entspricht wiederum einem spezifischen Wasserverlust von 0,05 m³/km*h.
Gemäß dem DVGW-Arbeitsblatt W 392 (Mai 2003) liegt der Grenzwert für hohe Wasserverluste im städtischen Bereich bei Verlusten größer 0,15 m³/(km*h)).